Unser Betriebskonzept:

 

Beachtung ökologischer Kreisläufe auf dem Biolandhof Monz-Hummel

Ich habe hier Bilder reingestellt, die einen Einblick in die Abläufe unseres kleinen, vielseitigen Bioland- Gärtnerhofes geben. Die Bilder sind z.T. historisch und die Qualität ist nicht immer optimal.

 

1a Obermoschel

Obermoschel liegt im nordpfälzer Bergland.

An den nach Süden geneigten Hängen ist noch Steillagen-Weinbau möglich, die Nordhänge sind bewaldet oder “absolutes Grünland”.

Die Gemüsebauflächen liegen in den Tallagen.

1b Obermoschel (2)

Obermoschel im frühen Frühjahr.
Viele der Schafskoppeln sind so steil, dass sie nicht mit dem Traktor befahren werden können.

1c Hof

Blick auf den Hof, der an der alten Stadtmauer liegt.

Stall und Folientunnel liegen etwa 300 m außerhalb des Ortes.

2 Stoffkreislauf in der Natur

Die folgenden Bilder benutze ich bei meinen Vorträgen über den ökologischen Gemüsebau.

Zunächst ist etwas Theorie angesagt:

Diesen Stoffkreislauf in der Natur müssen alle Landwirte beachten.

 

Er besteht aus drei Elementen: Produzenten, Konsumenten und Reduzenten.

Die Produzenten, die grünen Pflanzen auf der Erde, können durch die Fotosynthese mit Hilfe der Sonne, des Wassers, der Luft und des Bodens organische Stoffe und Sauerstoff erzeugen.
Die Konsumenten , die Tiere und Menschen auf der Erde, sind auf den Konsum der organischen Stoffe (Gras, Heu, Getreide, Gemüse usw.) angewiesen. Außerdem benötigen sie den Sauerstoff zum Atmen. Als “Verdauungsendprodukte” fallen Exkremente an.
Die Reduzenten, die Mikroorganismen und Kleinlebewesen in unseren Böden, bauen diese Exkremente um in pflanzenverfügbare Nährstoffe und Humus. Dabei entsteht CO².

Es gibt auch einen kleinen Nährstoffkreislauf, z.B. im Wald oder beim Anbau von Gründüngung:
Die Blätter und Nadeln der Bäume fallen auf den Boden und werden ohne Beteiligung der Konsumenten von den Bodenlebewesen in pflanzenverfügbare Nährstoffe umgewandelt.
Schon hieran kann man sehen, dass der Mensch nicht “die Krönung der Schöpfung” ist. Die Natur funktioniert auch ohne ihn.

In der Natur stellt sich in diesem Stoffkreislauf ein natürliches Gleichgewicht zwischen Produzenten, Konsumenten und Reduzenten ein. In jedem Klima und auf jedem Standort gibt es eine natürliche Fruchtbarkeit.

Die Menschheit greift nun auf vielfältige Weise in dieses System ein.

Die konventionelle Landwirtschaft ernährt die Kulturpflanzen direkt mit Hilfe der wasserlöslichen Dünger die Chemoindustrie. Da die Pflanzen ja Wasser verdunsten und Wasser aus der Bodenlösung aufnehmen müssen wachsen sie infolge der wasserlöslichen “Kunstdünger” schneller als sie es von Natur aus tun würden. Sie bilden rasch mehr Blattmasse und werden empfänglich für Pilzkrankheiten. Der konventionelle Landwirt hilft nach mit Fungiziden, Halmverkürzern und Insektiziden, die wiederum nicht nur auf die Pflanzen sondern auch auf den Boden gelangen und so die Bodenlebewesen schädigen können. Die “natürliche Fruchtbarkeit” des Bodens nimmt ab. - in diesem System kein Problem, denn es gibt ja die Dünger der Chemoindustrie...

Der Ökobauer hingegen versucht, in Kreisläufen zu denken. Ziel seines “Ackerns” ist es, die Reduzenten, die Bodenlebewesen, zu fördern und gut zu ernähren, damit ein gesundes, nachhaltiges Pflanzenwachstum entsteht.

 

2a Erde

Der Boden ist also nicht nur einfach Standort für die Wurzeln der Pflanzen sondern etwas sehr Belebtes:

In einer Hand guter Gartenerde sind mehrere Milliarden Mikroorganismen tätig.

3 Mistkompost

Der Ökobauer kann die Mikroorganismen in seinen Äckern auf vielfältige Weise fördern.

Auf unserm Gärtnerhof halten wir bewußt auch Tiere, um mit deren Exkrementen die Bodenlebewesen zu “füttern”.

Hier wird eine Kompostmiete aus Stalldung aufgesetzt.

3 Würmer

In der Kompostmiete entwickelt sich ein sehr artenreiches Leben. Besonders auffällig sind die Kompostwürmer. Sie sind quer geringelt und haben eine viel höhere Vermehrungsrate als die Regenwürmer.

Einen neu angelegten Kompost impfen wir mit Resten eines alten Kompostes.

4 Gründüngung

Manchmal wird der Mist auch nur kurz zwischengelagert und dann als “Flächenkompost” direkt ausgebracht.

Schafsmist ist sehr trocken und muß im Sommer manchmal bewässert werden, damit der Rottevorgang nicht mangels Feuchtigkeit unterbrochen wird.

feuchteren Kuh- und Schweinemist muß man auf einer Mistplatte lagern und abdecken, damit keine Nährstoffe ausgewaschen werden und eventuell ins Grundwasser gelangen.

4 Kleegras

Dank der Tierhaltung können wir auf einem Teil der Flächen Kleegras anbauen, das als Silage ein eiweißreiches, sehr gern gefressenes Winterfutter ist.

Leguminosen, z.B. Klee oder Luzerne sorgen für eine gute Durchwurzelung des Bodens und können mit Hilfe ihrer Knöllchenbakterien Stickstoff  in den Boden bringen und für die Nachfolgekultur verfügbar machen.

 

4 Leguminosen

Eine weitere Möglichkeit, die Mikroorganismen im Boden zu ernähren ist der Anbau von Gründüngung.

Hier zum Beispiel ein Leguminosen-Gemenge aus Ackerbohnen, Erbsen, Sommerwicken mit einer Luzerne-Untersaat

5a Salat

Unsere Jungpflanzenanzucht:

Für mich ist es immer wieder ein Wunder, wie sich aus einem kleinen Saatkorn eine Pflanze entwickelt.

Anfangs verwendeten wir zur Aussaat unsere eigene selbst gemischte Erde, hatten dabei jedoch Probleme mit Beikrautsamen, da wir unseren Kompost nicht dämpfen konnten.
Später benutzten wir eine zugekaufte Öko- Presstopferde bestehend aus einem Gemenge von Kompost, Torf und Tonmineralien.

5b Kohl

Die Samen von Kohl, Salaten, Fenchel etc. werden von Hand in den Saatkisten abgelegt.

5c Lauch Saatplatten

Bei Lauch benutzen wir Öko-Saatplatten, bei denen die kleinen Saatkörner auf einem sich auflösenden Papier auf Endabstand fixiert sind. So erspart man sich das arbeitsaufwendige Pikieren.

5d Tomaten

Unsere vielen verschiedenen Tomatensorten  werden in Reihen ausgesät...

5e pikieren

... und im Keimblatt-Stadium in Töpfchen pikiert. Dabei erhält jedes Töpfchen einen Sticker mit der Sortenbezeichnung, so dass später beim Jungpflanzenverkauf keine Verwechslungen vorkommen können.

5f Tomaten2

Die Tomaten werden in mehreren Sätzen kultiviert, so dass z.B. die Kunden aus Mainz, die davon überzeugt sind, dass es in der Stadt keine Eisheiligen gibt, schon Anfang Mai pflanzfertige Jungpflanzen bekommen können. Die Kunden aus dem kälteren Hunsrück und der Nordpfalz erhalten dann auch nach dem 15. Mai noch kräftige, nicht überständige Jungpflanzen.

5g Gießen

Das Giesen der Jungpflanzen - an heißen Tagen 2 mal täglich - ist bei uns noch reine Handarbeit.

ups... da hatte ich noch weniger Bauch und weniger graue Haare.

5h Abhärten

Zum Abhärten kommen die Jungpflanzen dann ins Freie unter ein Netz zur Verhinderung von Hagelschäden und zur Vorbeugung gegen tierische Schädlinge.

6a Pflug

Früher wurde zur Grund-Bodenbearbeitung ausschließlich gepflügt, eine wendende Bodenbearbeitung, bei der Gründüngung gut eingearbeitet werden kann. Nachteilig dabei ist, dass sauerstoffliebende Mikroorganismen in tiefere Bodenschichten verlagert werden und sich erst wieder regenerieren müssen.

Ein großer Vorteil der wendenden Bodenbearbeitung  im Spätherbst ist, dass unser schwerer, schluff- und tonreicher  Boden im Frühjahr schneller abtrocknet und für eine frühe Pflanzung eher bearbeitet werden kann.

6b Flügelschargrubber

Eine weitere Möglichkeit der Grundbodenbearbeitung ist eine nichtwendende Tieflockerung mittels breiter Gänsfußscharen, bei der die natürliche Schichtung der Krume nicht verändert wird.

Ein Nachteil dieses Verfahrens ist, dass eventuell ausgesamte Beikräuter in einer keimfähigen Tiefe abgelegt werden und der Beikrautdruck im nächsten Jahr zunimmt.

Jeder Eingriff des Menschen in das Ökosystem Boden hat vielfältige Nebenwirkungen. Für mich ist ein Kompromiss, je nach Folgekultur wendende oder nichtwendende Bodenbearbeitung anzu”wenden”.

6c Fräse

Ein feinkrümeliges Saat- oder Pflanzbett wird meistens mit der Kreiselegge oder der Fräse hergestellt.

6d Maschinenpark

Unsere Maschinen sind alle gebraucht erworben. Sie sind den größeren Landwirtskollegen  zu klein geworden, in unserem Kleinbetrieb aber noch gut einsetzbar. Ihr Zeitwert ist so gering, dass es sich nicht lohnt, dafür eine Halle zu bauen. Deshalb stehen sie bei jedem Wetter draußen.

7a Handpflanzung

Salate werden bei uns von Hand gepflanzt.
Vor dem Pflanzen werden mit der Pflanzmaschine am Traktor Spuren gezogen, so dass die Salatpflanzen in Reihen stehen und später zwischen den Reihen mit der Hackmaschine gehackt werden kann.

7b Pflanzmaschine

Möglichst viele Gemüsearten werden mit der Pflanzmaschine gepflanzt.

7c Pfalzmach

Die Pflanzmaschine stammt  aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, tut aber in unserem Kleinbetrieb noch gut ihre Dienste.
Mit ihr säen wir auch Erbsen, Buschbohnen und Puffbohnen.

8 Säma

Und dieses Gerät ist auch historisch: Mit dieser Dibbelmaschine säen wir Radieschen, Rettich, Dill und andere Feinsämereien.

9a Grünkohl

Im Öko-Betrieb ist es wichtig, eine Fruchtfolge einzuhalten, um die Ausbreitung bodenbürtiger Schädlinge und Krankheiten zu vermeiden und um zwischen Starkzehrern und Schwachzehrern abzuwecheln.

Im ersten Jahr unserer fünfjährigen Fruchtfolge seht der Kohl. Als Starkzehrer wird er nach einer Schafsmist-Düngung von ca. 350 dt/ha angebaut.

9a Wirsing

Wenn der Wirsing sich so gut entwickelt, dass die Umblätter den Boden beschatten, entsteht eine gute Schattengare und Beikräutern wird das Wachstum erschwert.

 

9b Beikrautdruck

Und so kann es dann auf einem sehr fruchtbaren aber auch sehr beikrautwüchsigen Standort aussehen.

Im 2. Fruchtfolgejahr stehen hier Mangold und Kräuter. Wenn wir es geschafft hätten, mit der Handhacke rechtzeitiger “vor Ort” zu sein, hätten wir uns eine aufwendige Jätearbeit ersparen können.

 

9b Kräuter

Noch ein Blick auf Kräuterbeete.
Hier haben wir Basilikum in schwarze Mulchfolie gepflanzt. Normalerweise pflanzen wir Basilikum im Gewächshaus. Wir hatten aber noch Töpfchen vom Jungpflanzenverkauf übrig, wollten sie nicht wegwerfen und pflanzten sie zusätzlich zu unserem Gewächshaus-Basilikum... mit der Folge, dass wir in diesem Jahr nicht alles vermarkten konnten.
Manchmal ist es doch besser, sich an den im Winter erstellten Anbauplan zu halten.

Im 2. Fruchtfolgejahr stehen auch noch Knollenfenchel, Lauchzwiebeln, Rote Beete und Kürbis auf dem Acker.

9c Zumais, Sellerie

Zum 3. Fruchtfolgejahr geben wir wieder eine Mistdüngung und bauen dann vor allem Sellerie und Zuckermais an.

9d Salat

Im 4. Jahr der Fruchtfolge stehen dann unsere Salate.

9e Bohnen

Und im 5. Jahr folgen stickstoffsammelnde Leguminosen: Buschbohnen, Erbsen und Puffbohnen auf einem Teil der Fläche.

9e Wickroggen

Auf die restliche Fläche wird Gründüngung ausgesät. z. B. Hafer mit Sommerwicken oder Roggen mit Winterwicken. Die Gründüngung wird im Spätjahr gemulcht und bietet zusammen mit einer Mistgabe im nächsten Frühjahr den Kleinlebewesen im Boden reichlich Futter, sodass der dann angebaute Kohl (wieder als erstes Fruchtfolgeglied) gute Wachstumsbedingungen hat.

 

9e Gründüngung

Zwischen in ihrer Jugendentwicklung weit stehenden Kulturen, wie Gurken, Kürbis, Zucchini wird manchmal auch Gründüngung eingesät; hier zum Beispiel Leindotter.

10 Freilandtomaten

Tomaten sind eine Spezialität unseres Hofes.

Anbauversuche mit Freiland-Tomaten verliefen meist unbefriedigend wegen Problemen mit Braunfäule (Phytophthora infestans).
Es ist der gleiche Erreger, der auch die Kartoffeln befällt. Der Pilz braucht zur Keimung feuchtes Wetter oder Taubildung. Er bildet Sporen, die durch den Wind übertragen werden.
Abhilfe: geschützter Anbau im Folientunnel, Vermeidung von nassen Blättern beim Gießen, reichliches Lüften, um Taubildung zu vermeiden

10a Tomaten1

Im Folientunnel setzten wir verschiedene Mulch- Materialien ein:
Anfangs arbeiteten wir mit Stroh als Mulch, das jedoch den Nachteil hat, dass Beikräuter durchwachsen können und mehr Handarbeitsaufwand verursachen.

10b Tomaten (2)

Dann machten wir Versuche mit weißer und schwarzer Mulchfolie:

Die weiße Folie reflektiert mehr Sonnenlicht, so dass die frühen Tomaten tendenziell eher reifen.
Unter der schwarzen Folie ist die Bodentemperatur erhöht und unsere Mikroorganismen im Boden können sich schneller vermehren und für ein besseres Wachstum der Pflanzen sorgen.

10c Tomaten

Standard ist heute der Mulch mit schwarzer Folie. Die Tröpfchenbewässerung ist unter der Folie verlegt.

10d Tomaten Paprika

Blick in den Folientunnel mit den reich blühenden Sondersorten  im Vordergrund. Rechts wächst Paprika.

10e Paprika

Wir bauen auch die seltenen dunklen Paprikasorten an.

10f Gurken

Schlangengurken im Glashaus.

Bei den Gurken setzen wir Raubmilben ein als Nützlinge gegen die Spinnmilben.

10g Gründüngung

Da die Fruchtfolge in Gewächshaus und Folientunnel sehr einseitig ist (Im Sommer nur Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken, Basilikum), lassen wir den Boden über Winter ausfrieren oder bauen auch mal Roggen als Gründüngung an.

11a Rückenspritze

Thema Pflanzenschutz im Öko-Anbau:

Anfangs machten wir viele Versuche. Hier z.B. mit Knoblauch als Mischkultur in Tomaten und Behandlung mit Zwiebelschalentee gegen die Braunfäule bei Freilandtomaten.

 

11b Raupen

Gegen die Kohlweißlingsraupen setzten wir, wenn die Schadschwelle überschritten war, Bacillus Thuringiensis ein, ein nach den Bioland-Richtlinien erlaubtes Bakterien-Präparat gegen freifressende Schmetterlingsraupen.

11c Blattläuse

Gegen Blattläuse benutzten wir anfangs Brennessel-Kaltwasserauszug. Später hatten wir durch unsere nützlingsschonende Anbauweise meist genügend Marienkäferlarfen und Marienkäfer, die die Blattlauspopulation “regulierten”.

11d Marienkäfer

 

11e Erdflöhe

Erdflöhe richten besonders bei Radieschen und Rettich Schäden an.

11f Netz

Hier kommen bei uns Pflanzenschutznetze zum Einsatz

11g Wildschaden

Trotzdem kommt es manchmal zum Totalausfall bei einzelnen Kulturen. Hier z.B. bei Zuckerhut, der im Spätherbst besonders gerne von Rehen gefressen wird. Einen Teil der Gemüsebauflächen zäunen wir deshalb mit Elektrozäunen ein.

Auch haben Wildschweine schon unseren Zuckermais “geerntet”.

Anbaurisiken werden durch unseren vielseitigen Anbau ausgeglichen: Wenn eine Kultur in einem Jahr schlecht wächst, wachsen andere um so besser.

12 Angießen

Thema Beregnung:

Wir beregnen mit teurem Trinkwasser und müssen mit Wasser sehr sparsam umgehen. Deshalb werden die Jungpflanzen per Schlauch einzeln von Hand angegossen, eine sehr kontemplative Tätigkeit.

12 Bewässern

Später im Bestand setzen wir dann eine normale Beregnung ein.

Unsere Gemüsebauflächen liegen in der Tallagean Bächen mit hohem Grundwasserstand. Damit die Pflanzen ihre Wurzeln tief nach unter wachsen lassen, beregnen wir nur sporadisch, dann aber durchdringend.

12 Hacken

Thema Hacken:

Im Öko-Anbau ohne Herbizid-Einsatz muß man eine betriebsspezifische ausgeklügelte Beikraut-Regulierungs-Strategie entwickeln.

Wir hacken regelmäßig mit der Zwischenachshacke am Fendt-Geräteträger zwischen den Reihen. Dabei bemühen wir uns auch, kleine Beikräuter in der Reihe mit Erde zu bedecken und am Weiterwachsen zu hindern. Wenn die Kulturpflanzen größer sind kann auch maschinell gehäufelt werden, z.B. bei Kohl, Lauch, Erbsen, Knollenfenchel, Puffbohnen, Buschbohnen.

Trotzdem fällt immer noch reichlich Handhacke an.

13a Buschbohnen

Thema Ernte und Einlagerung:

Die Ernte der Frischeprodukte wie hier bei den Buschbohnen, geschieht regelmäßig 1-3 mal pro Woche

13b Sellerie

Der Knollensellerie wird im Spätherbst vor den ersten großen Frösten mit einem Schwingsiebroder mit viel feuchter Erde dran geerntet und dann in einem ehemaligen Bierkeller mit sehr ausgeglichenem Klima über Winter eingelagert.

13c Kürbis

Kürbisse werden vor den ersten Frösten geerntet und in Kisten auf dem Hof gelagert.

13d Tomaten

Die letzten grünen und halbreifen Tomaten werden zum Nachreifen neben dem Heizraum eingelagert.

13e Robe

Rote Beete füllten wir beim Ernten in Raschelsäcke und lagerten sie anfangs in Mieten, die mit Stroh und später, wenn es kälter wurde, mit Erde bedeckt wurden.

13f Möhren

Eine andere Variante war die Einlagerung im umgebauten Frühbeet.

Bei der “Freilandlagerung” gibt es oft Probleme mit Mäusen, die sich auch mit Hasendraht und Walnussblättern nicht immer abhalten ließen.

13g Kohllager

Kohl wird in Großkisten im Keller eingelagert.

13h Robelager

Die Rote Beete lagern jetzt auch im Keller, abgedeckt mit feuchten Tüchern, damit sie nicht so schnell austrocknen.

14 Waschen

Gemüse, das auf dem Markt frisch verkauft werden soll, wird nach der Ernte auf dem Hof gewaschen - bei uns noch reine Handarbeit.

15 1. Markttag

Unser erster Markttag am 25.5.1984:

Wir vermarkten zusammen mit Stefan Herde, der in Guldental einem kleinen Biolandhof betreibt.

Standbreite: 2 m

unser Umsatz am ersten Tag: 17,00 DM

15 Markt Mainz

Unsere Anbauflächen, die Anzahl unserer Kunden und die Verkaufsfläche auf dem Markt entwickelten sich parallel.

15 Markt Mainz1

Besonders im Frühjahr, wenn wir unser reichhaltiges Tomaten-Jungpflanzensortiment anbieten, benötigen wir eine ausgeklügelte Logistik, um alles zum Markt zu bringen.

16 Hofladen

Den neuen Hofladen haben wir 2002 im ehemaligen Schafstall am Hof eingerichtet. 2002 haben wir auch mit dem Zukauf über den Naturkost-Großhandel begonnen, da die Kunden im Laden eine reichhaltigere Angebotspalette erwarteten.

17 Demo

Öffentlichkeitsarbeit:

In einem kleinen direktvermarktenden Betrieb darf die Öffentlichkeitsarbeit nicht vernachlässigt werden. Wir waren lange Jahre Demonstrationsbetrieb für den ökologischen Anbau und luden oft Kunden und am ökologischen Anbau interessierte Gruppen zur Hofbesichtigung ein.

17 Tomaten

Auch Vorträge über unsere seltenen Tomatensorten und Tomaten-Testessen kamen gut an.

17 Tomaten1

Auf dem BUND Fest in Bad Münster am Stein/Ebernburg zeigten wir regelmäßig unser reichhaltiges Angebot an seltenen Tomaten..

17 Tomaten2

 

17 TV

Das Fernsehen wurde auf unsere seltenen Tomatensorten aufmerksam. Der Südwestfunk drehte im Rahmen seiner Reihe “Im Grünen” eine Reportage über die Tomaten. Infolge des großen Interesses an der Sendung wurde diese mehrere Jahre lang im Frühjahr wiederholt ausgestrahlt.

Und Uschi kochte mehrmals mit Johann Lafer in seiner Fernsehsendung “Himmel und Erd”.

17 TV2

Über die Sommertrockenheit 2003 wurde ein kleiner Film für die Landesschau auf unserem Hof gedreht.

18 Stall

In unserem kleinen Bioland Gärtnerhof können wir viel Geld sparen, indem wir viele Bauarbeiten selbst verrichten, wie hier z.B. der Bau eines Schafsunterstandes.

18 Trainage

Auch die Trainage durch den Feldweg legten wir, bevor der Weg geteert wurde.

19 Kühe

Jahrelang hatten wir eine kleine Mutterhuhherde. Als in den 90ern immer mehr Bauern aus der Region auf Öko-Anbau umstellten, gaben wir diesen Betriebszweig auf und schickten unsere Rindfleisch-Kunden zum Biolandhof von Hans Pfeffer im nahen Odernheim.

19 Schafe

Unsere Schafherde behielten wir: Sie pflegen die steilen Gründlandflächen rund um Obermoschel und ihr Dung ist die Grundlage für die Fruchtbarkeit unserer Gemüseflächen.

19 Schwein

In der Anfangszeit des Hofes hielten wir auch ein paar Mastschweine “mit Familienanschluß” überwiegend zur Selbstversorgung.

Nachdem im nahen Callbach Martin Mohr seinen elterlichen Betrieb auf Bioland umstellte, gaben wir die Schweinehaltung auf und kauften dort unser Schweinefleisch.

19a Landschaftspflege

Biotoppflege ist ein Arbeitsschwerpunkt über Winter im Nordpfälzer Bergland. In den steilen Hängen dürfen die auf Stock gesetzten Hecken        - nach Genehmigung - klimaneutral verbrannt werden.

19b Orchidee

Ein großer Erfolg unseres sorgsamen Umgangs mit der Natur ist, dass vereinzelt wieder Orchideen wachsen.

19c Orchidee1

Orchideen wachsen auf mageren Standorten, wenn die Konkurrenz von nährstoffbedürftigen Pflanzen ausbleibt.

In unserem Betriebssystem wird das extensiv genutzte Grünland abgemagert, indem die hier erzeugte organische Masse als Heu entnommen und über Winter im Stall an die Schafe verfüttert wird.

Der im Stall anfallende Mist kommt kommt unseren Gemüsebauflächen zugute und ersetzt die durch den Gemüseverkauf “exportierten” Nährstoffe.

Ein weitgehend geschlossenes System, bei dem auf den mageren Grünlandflächen auch seltene Pflanzen eine Chance haben, sich wieder anzusiedeln. Und auf den Gemüsebauflächen mit ihrem starken Nährstoffexport bleibt die Fruchtbarkeit erhalten. Das belegen auch die Bodenuntersuchungen in den letzten 25 Jahren.

19d Wiese

Auch das Grünland ist sehr artenreich.

Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg zu einer wirklich nachhaltigen Landwirtschaft.

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