
| vorne im Bild meine “Alte”, die “Pax”, eine Terhisail 620 dahinter die “Neue”, “Walkabout”, eine Hurley 800 im Jachthaven Naarden. |
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| Die Pax kommt per Trailer nach Hause in die Scheune, die Walkabout überführe ich Anfang Oktober 2011 zum Yachthafen Emmerich am Niederrhein. So habe ich eine um 100 km kürzere Anreise zum Boot. Außerdem ist der Yachthafen Emmerich sehr preisgünstig und man darf alle Wartungsarbeiten und Reparaturen am Boot selbst ausführen.
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| Walkabout winterfest an Land |

| Im Winter und Frühjahr bin ich oft beim Boot und schaue mir alle Details genau an. Angefangen vom Bug - Ankerkasten mit Gasflasche und Stromanschluss (das war wohl früher so erlaubt)... |

| .... bis zur Heck - Backskiste mit den Cockpit-Lenzventilen,
dem Dieseltank und dem Auspuffschlauch. |

| Die Grundsubstanz des Boote ist ok.
Kopfzerbrechen machen mir vereinzelte Osmose-Blasen. Das Boot wurde früher schon mal gegen Osmose behandelt, aber wohl nicht sehr fachmännisch. |

| Zuerst muss das Antifouling runter, um die Ausmaße des Schadens festzustellen. Mit einem “Vaccum Scrapper”, einem Schaber mit Staubsauger-Anschluss, wird das Antifouling grob
entfernt. Die Ecken der Schaberklingen runde ich leicht ab, um keine Riefen ins Gelcoat zu kratzen. |

| Dann wird alles abgeschliffen bis aufs Gelcoat mit einem Excenterschleifer mit Staubabsaugung. Dabei sind auch Schutzmaske, Schutzbrille, Overall und Handschuhe wichtige Arbeitsutensilien. |

| Zum Glück gibt es nur wenige echte Osmoseblasen. Der Rumpf kann über Winter trocknen. Nach freundlicher Beratung durch Harrie, den Besitzer der Marina, und durch einen Vertreter von International wird die Rumpffeuchtigkeit kontrolliert. Lediglich das angehängte Ruder hat noch erhöhte Feuchtigkeitswerte.
Auf die durchgeschliffenen Stellen wird Epoxidharz aufgetragen. Nach dem Durchtrocknen wird geschliffen, entfettet und entstaubt. |

| Zur Osmoseprophylaxe trage ich 5 Schichten Gelshield 200 auf. abwechselnd in grau und grün. |

| Zum
Auftragen der letzten Schicht Gelshield 200 und zum Auftragen des Antifoulings kommt das Boot in die Halle, da das Wetter schlechter werden soll. Dank dafür noch mal an Harrie. |

| Ich trage 3 Schichten Antifouling Micron Extra EU von International auf. Die erste Schicht in einem dunkleren blau. So kann ich nach einem Jahr sehen, ob die Antifouling-Stärke noch für ein zweites Jahr gut ist. |

| Die Schraube wird dick mit Yachticon Antipocken Fett beschichtet. |
Innenausbau: |
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| Ich entscheide mich, einen Fäkalientank einzubauen, da ich eventuell auch die Türkei bereisen will und da ich auch sonst in den Ankerbuchten die Toilette mit gutem Gewissen benutzen will. Leider passt ohne größere Umbaumaßnahmen nur ein 25 l Tank von Vetus rein - mit Entlüftung über Kohlefilter und Absaugmöglichkeit. |

| Zur Montage des
Absaugstutzens muß ich ein Loch ins Deck bohren. Sichtbar wird dabei das Sandwichlaminat mit Balsaholzkern. Das Deck macht überall einen stabilen Eindruck. Es gibt keine weichen Stellen. |

| In der “Küche” ist ein dreiflammiger Gaskocher fest eingebaut, der bei Seegang wohl nicht zu benutzen ist. Ich installiere deshalb einen halbkardanisch aufgehängten Origo Spiritus-Kocher so über dem Gaskocher, daß das Gas noch benutzt werden kann, wenn der Spirituskocher demontiert ist. Das ist zunächst für die Fahrt durch die Kanäle vorgesehen. Ich baue auch eine Doppelmembran-Frischwasserpumpe mit Seewasseranschluss ein.
Sie kann im Notfall bei Ausfall der Elektrik benutzt werden, um Süßwasser aus dem 80 Liter fassenden Edelstahltank zu pumpen.
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Ich repariere das Supercool Peletier-Element (6A) für die eingebaute Kühlbox. Eine innen eingebaute Sicherung war defekt. Die “warme Seite” der Supercool entlüftet in die Backskiste. |

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Im Motorraum “entflechte” ich einige Elektroleitungen, baue einen neuen Seewasserfilter ein und bringe überall doppelte Schellen an. |

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Der Bukh DV 10 Einzylinder Diesel ist eine Austauschmaschine mit neuer Lichtmaschine, die der Vorbesitzer noch hat einbauen lassen. Ich verbessere die Motor-Schalldämmung und baue einen Drehzahlmesser mit Betriebsstundenzähler und einen Kühlwasser-Temperaturmesser ein. Da das Echolot nicht mehr funktioniert, erneuere ich das Target Echolot. Ich baue eine neue Verbraucher-Batterie mit 108 Ah ein und einen Nasa-Batterie-Monitor zur Überwachung des
Lade- und Entladestroms und des Ladezustandes der Verbraucher-Batterie. Einen Sterling Hochleistungsregler (Pro Digital) kaufe ich, komme aber noch nicht dazu ihn einzubauen. Das 230 V Netz sichere ich mit einem FI Schalter und einer 10A Sicherungsautomat, eingebaut in einer wasserdichten Box im Vorschiff.
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| Die Stopfbuchse wird ölgeschmiert, eine Eigenart der alten Buhk Motoren. Die Handlenzpumpe ist ebenfalls in der Backskiste eingebaut. Sie funktioniert gut. Das Boot hat noch eine richtig tiefe Bilge. Zusätzlich nehme ich noch eine transportable elektrische Bilgenpumpe mit
Schlauch mit, eine transportable Handlenzpumpe und eine Schlagpütz. |
Sicherheitsausrüstung/Navigation: |
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| Das alte Dantronik Funkgerät
ersetze ich durch das preiswerte und gut getestete M-tech SX35 DSC, eine kombinierte UKW-See- und Binnenfunkanlage mit DSC. Der Anschluss an die Bordbatterie erfolgt direkt über einen zweipoligen Schalter. Über einen Außenlautsprecher kann ich auch an Deck den Funkverkehr mithören. Zusätzlich schaffe ich mir das tragbare See-Funkgerät Midland XT an. |

| Den AIS
easy AIS-IS Empfänger mit Antennensplitter hatte ich schon auf meiner “Pax” installiert. Ich baue ihn um auf die “Walkabout”. Die Übertragung der Signale per USB-Kabel auf mein Samsung N 150 Netbook und die Anzeige in den Freeware Navigationsprogrammen “Open CPN” und auch “Sea Clear” funktioniert problemlos. Die Grib-Files, die ich über “zyGrib” empfange, lassen sich auch in “Open CPN” einbinden. Einen guten
Überblick über die Möglichkeiten der elektronischen Navigation per Laptop, I-Pad etc. findet man übrigens bei www.skipper-wws.de . Natürlich habe ich auch Papier-Seekarten an Bord.. |

| Als GPS
habe ich mein altes Garmin GPS 72 im Cockpit installiert. Da ich keine eingebaute Logge an Bord habe, liefert es mir die Daten über Geschwindigkeit über Grund, Kurs, Entfernung bis zum nächsten Wegepunkt usw. ins Cockpit. Das Garmin liefert auch zuverlässig die Positionsdaten an das Netbook und das Funkgerät. Es funktioniert besser als meine USB-GPS-Mouse, die bei “Sea Clear” gut funktionierte, bei “Open CPN” aber regelmäßig ausstieg. Mit dem Garmin überprüfe ich auch bei maximalem Zoom-in ob der Anker hält. |

| Radarreflektor
: Ich habe einen zusammensteckbaren sechseckigen am Achterstag montiert und außerdem einen vom Typ “schlanke Röhre” an der backbord Saling installiert. Gut wäre - besonders wenn man alleine unterwegs ist - ein aktiver Radarreflektor. Aus Ersparnisgründen habe ich noch auf ihn verzichtet. Ganz links im Bild sieht man die Heckantenne, die bei der Fahrt mit gelegtem Mast durch die Kanäle die Hauptantenne ist. Jetzt bei stehendem Mast sind AIS und Funkgerät mit der Antenne
im Masttop verbunden. Die Heckantenne ist für das Bordradio und für Notfälle. Daneben ist eine kleine Glomex TV-Antenne installiert. |
| Als Hauptanker
benutze ich einen 10 kg Delta Anker mit 8 m Kettenvorlauf (8 mm) und 30 m Ankerleine (14 mm). Eine Ersatz-Ankerleine (50 m, 14 mm) ist vorhanden. Der Heckanker ist ein Plattenanker von ca. 8 kg mit 5 m Kettenvorlauf (8 mm) und 50 m Ankergurtband. Als Notanker ist noch der ursprünglich im Boot vorhandene dabei. |

| Als Ankerlicht
habe ich zuerst eine kleine LED Lampe mit Solarzelle und Dämmerungsschalter aus dem Baumarkt am Heck montiert. Nachdem diese in schwerem Seegang über Bord ging, benutzte ich eine traditionelle Petroleumlampe. Später in Griechenland besorge ich mir ein zugelassenes 12V LED Ankerlicht. Im Mast-top habe ich schon im Winterlager eine zugelassene Drei-Farben-LED-Seglerlaterne eingebaut. |
| Auch die meisten Lampen in der Kajüte sind auf LED umgerüstet. Außerdem gibt es einen 12V Scheinwerfer für die Tunnel in Frankreich, einen Halogen Handscheinwerfer mit 12V Ladekabel, diverse Taschenlampen und eine LED Kopflampe. |

| Mit an Bord ist ein Dinghi: AWN Family 2,20 m x 1,50 m, das verpackt an Deck gelagert wird. Dazu gibt es einen einfachen Elektro-Außenborder mit einer 55 Ah Batterie in einer Box, eine Persenning und einen Dinghi-Anker. Der Außenborder kam
selten zum Einsatz. Ich habe lieber gerudert. Das Klapprad (Alu, 6 Gang, 20” Räder) von Talamex ist während der Fahrt durch die Kanäle auf dem verpackten Dinghi festgelascht. Später wandert es in die Bugkoje. |
| Weitere Sicherheitsausrüstung: 3
Feuerlöscher, Löschdecke, Erste Hilfe Koffer, Nico-Signalraketen, Knicklichter, Hand-Windmesser, Fernglas mit eingebautem Kompass, Minihomer und PPC mit GPS, Strecktau aus Gurtband, Rescue Sling, Rettungsleuchte, Rettungs-Wurfleine, Sicherheitsleiter, Top-Climber, um notfalls allein in den Mast zu können. AWN Rettungsinsel nach ISO 9650-1 für 4 Personen, einsatzbereit in der Hundekoje gelagert |

| Die Fallenstopper sind alt, aber funktionieren noch. Die dünne Leine links ist am Segelkopf angeschlagen und dient dazu, das Großsegel vom Cockpit aus ganz runterzuziehen und so das Groß zu bergen ohne das Cockpit verlassen zu müssen. Großsegel und Genua sind schon ziemlich alt und ich lasse sie “refitten” mit “Pro 2 sail” bei Hansen & Ricken in Essen. |

| Eine
bordstrom-unabhängige Selbststeuerung des Bootes ist auf einem kleinen Boot, zumal wenn man viel alleine unterwegs ist, eminent wichtig. Deshalb installiere ich die Windpilot Pacific light Windsteueranlage von Peter Förthmann. Außerdem ist ein Pinnenpilot “Autohelm 800” an Bord. Er soll vor allem bei Flaute unter
Motor eingesetzt werden. |